IoT Geräte provisioniert und startbereit für den Einsatz

IoT Geräte provisioniert und startbereit für den Einsatz

Warum provisionieren?

Digital Twin Anwendungen und AI lassen gegenwärtig die Anzahl der IoT Geräte exponentiell ansteigen. Gerade bei Anwendungen mit vielen IoT Knoten und kostensensitiver Hardware, die ohne Betriebssystem und TLS Stack auskommen muss, kann ein Provisionierungs-Prozess anspruchsvoll sein. Denn bevor ein IoT Knoten seine Daten an seinen digitalen Zwilling senden kann, muss er eine verschlüsselte Kommunikation aufbauen und sich gegenüber dem IoT Device Management Backend authentifizieren können.

Fully integrated cellular IoT modem
Kundenspezifisch entwickelter IoT Endnode

Für diesen Vorgang wird auf dem Device Management Backend in der Regel ein dedizierter Provisionierungs-Service mit geschützter API verwendet, an dem das neue, unprovisionierte IoT Device angemeldet werden muss, um IoT ID und verschiedene Schlüssel zu erhalten. Diese müssen dann auf eine sichere Art und Weise in den geschützten Keystore des IoT Endnodes gelangen. Selbstredend ist die Provisionierung ein sicherheitskritischer Prozess, der sorgfältig implementiert werden muss.

Better safe than sorry: Sicherheit beginnt vor der Startlinie

In Anbetracht der schieren Menge von IoT Geräten rächt sich Nachlässigkeit bei der Netzwerk-Provisionierung besonders hart. Folgende Fragestellungen sind daher essentiell:

  • Stammen die Daten wirklich vom ausgelieferten Gerät? 
  • Ist Verlass darauf, dass die Meldungen nicht manipuliert wurden? 
  • Bleiben die Daten privat? 

Können diese Fragen nicht zweifelsfrei mit ja beantwortet werden, besteht Handlungsbedarf, denn kompromittierte IoT Geräte können eine Kette von nachgelagerten Prozessen auslösen und hohe Kosten nach sich ziehen. Falls Hacker sich die IoT Geräte “zur Brust” nehmen und Sicherheitslücken finden, kann ein Flächenbrand drohen, der die ganze IoT Flotte betrifft. Das kriminelle Spektrum der Angreifer ist breit und beginnt bei der Datenmanipulation, Übernahme der IoT Geräte bis zu Erpressungsversuchen. Eine sichere und robuste Umsetzung der Provisionierung lohnt sich daher zweifellos.

Doch welches Konzept lässt sich unkompliziert zwischen Herstellung und Betrieb eines IoT Produktes integrieren und ist dennoch sicher? Wir sehen klare Vorteile darin, die Provisionierung vor der Auslieferung in einer sog. “Secure Area” durchzuführen. Denn ist ein IoT Gerät erst einmal ausgeliefert, gestaltet sich der Prozess sicherheitstechnisch um einiges komplizierter.

 

Das Konzept: Test, Konfiguration und Provisionierung in einem Zug

Integrated IoT provisioning in secure area using needle adapter
Integriertes System für Programmierung, Konfiguration und Provisionierung

Üblicherweise muss die Elektronik eines IoT Device programmiert, getestet, kalibriert und konfiguriert werden. Dazu wird das IoT Device mittels eines Nadel-Test Adapters kontaktiert. Die Kontaktierung erlaubt einen direkten Zugriff auf die Hardware Peripherie.  Es liegt daher nahe, die Provisionierung an diesen Prozess anzuhängen. Sind Programmierung und Test abgeschlossen, wird die Provisionierung gestartet. Nach Abschluss des Vorgangs wird geprüft, ob der Endnote mit dem IoT Backend Daten austauschen kann.

 

Automatische Provisionierung: sicher einfach und schnell

Für die Schlüssel-Erzeugung sendet das Testsystem einen Hardware Fingerprint an das Device Management Backend. Das Backend erzeugt daraus alle notwendigen Schlüssel für Authentifizierung und Kommunikation und sendet diese über einen geschützten Kanal an das Testsystem zurück. Mittels eines Programmier Adapters werden die IoT Schlüssel direkt in den Mikrocontroller eingelagert. Noch auf dem Testadapter werden die Microcontroller spezifischen Security Fuses konfiguriert. Nach diesem Vorgang sind die Schlüssel sicher verwahrt und ein Zugriff von aussen ist nicht mehr möglich. 

Auf Hardware-Ebene kann ein zusätzlicher Schutz erreicht werden, indem ein Tamper Protection Layer im Halbleiter genutzt wird. So wird selbst die physische Freilegung der Schlüssel im Halbleiter verunmöglicht. 

Integrated IoT Test and Provisioning System Overview
Lösungsübersicht: Integriertes IoT Provisioning

Die individuellen Schlüssel sind an die spezifische Hardware gebunden. Selbst im unwahrscheinlichen Fall hätte eine Schlüssel Kompromittierung keinen Flächenbrand zur Folge, da die Schlüssel nicht auf einer anderen baugleichen Hardware verwendet werden können. 

Das sichere Verfahren erfolgt vollautomatisch, ohne jegliche Intervention und dauert nur wenige Sekunden.

Alle Schritte integriert und rückverfolgbar 

Die vorgestellte Lösung integriert neben dem oben beschriebenen auch das Software Deployment. Vor jeder Programmierung wird eine Verbindung zum GIT Software Repository des Produkt-Herstellers aufgebaut und die aktuelle Software für Mikrocontroller und Kommunikationsmodule des IoT End Nodes geladen. So sind die ausgelieferten Produkte immer auf dem letztmöglichen Stand. 

Jeder Prozessschritt wird aufgezeichnet und die Daten werden fortlaufend an einen Server für die Qualitätssicherung gesendet. Die Rückverfolgbarkeit auf Baugruppen, Mikrocontroller- bzw. Modul-Ebene ist jederzeit gewährleistet. Dadurch trägt das System entscheidend zur Einhaltung der EN ISO 9001:2015 bei.

Zusammenfassung

Ein durchdachtes Provisionierungs-Konzept spart Zeit und Kosten und gibt Hackern von Anfang an keine Chancen. Die hier vorgestellte Lösung eignet sich sehr gut für massgeschneiderte IoT Anwendungen mit kostensensitiven Endnodes, die ohne Betriebssystem und TLS Stack auskommen müssen. Sie erfüllt die Anforderungen an die IoT Sicherheit und lässt sich nahtlos in bestehende Produktionsprozesse integrieren.

Durch die Konnektivität vom ersten Moment an entfallen auch kundenseitig aufwändige und Support intensive Prozessabläufe. Das IoT Gerät ist startbereit für seinen Einsatz.

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Mein Name ist Daniel Baumann und ich leite die Hitron GmbH. Kontaktieren Sie mich unverbindlich, damit wir uns über Ihr Projekt austauschen können. Gerne werde ich Ihnen mögliche Lösungsvorschläge aufzeigen. Ich freue mich auf Ihren Anruf.

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